Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Markt Schöllkrippen

Seit ihrer Gründung im Jahr 1870 steht die Freiwillige Feuerwehr Schöllkrippen für Engagement, Gemeinschaft und Schutz, wobei sie seit über 150 Jahren mit Mut und Einsatzbereitschaft zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger beiträgt.

banner-gruppenfoto-1890.jpg

1870 - 1935

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schöllkrippen

Gefahren, die durch Feuer drohten, haben den Menschen zu allen Zeiten Angst und Schrecken eingejagt. In einem solchen Fall war man ohne die Hilfe der Mitmenschen ohne Chance gegen diese Gewalten.

Erste Ansätze, einen organisierten Brandschutz in Schöllkrippen aufzubauen, gab es bereits Mitte des vorigen Jahrhunderts. So schrieb im Jahre 1869 der damalige Bürgermeister an das Königliche Bezirksamt Alzenau, daß in Schöllkrippen eine große vierrädrige und eine kleinere zweirädrige Feuerspritze vorhanden ist. Die kleinere Spritze war der Gemeinde für den Feuerwehrschutz von der Münchener-Aachener Feuerversicherungsgesellschaft zum Geschenk gemacht worden. Beide Spritzen befänden sich in einem guten Zustand und außerdem sei ausreichend Schlauchmaterial vorhanden. Diesem Brief lag ein Verzeichnis der Männer bei, die sich in Schöllkrippen für die Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr gemeldet hatten. Es waren genau 90, die zum freiwilligen Dienst an der Gemeinschaft bereit waren. Für die damalige Bevölkerungszahl, die deutlich unter der heutigen lag, war dies eine stolze Anzahl.

Handdruckspritze-Bild-01.jpgEine kleinere Spritze war der Gemeinde für den Feuerwehrschutz von der Münchener-Aachener Feuerversicherungsgesellschaft überlassen worden

Aber erst im Jahr 1870 und zwar am 1. Mai 1870 wurde die Freiwillige Feuerwehr Schöllkrippen gegründet. Bürgermeister Fleckenstein schrieb am 9. September 1870 in einem Bericht, daß 42 Mitglieder der Freiwilligen organisierten Feuerwehr Schöllkrippen angehören. An Ausrüstung wurde in diesem Bericht aufgeführt: eine vierrädrige Spritze, eine neue zweirädrige Spritze, eine alte Bütten-Handspritze, 50 lederne Feuereimer (die sich teils bei den Ortseinwohnern, teils in der Löschhalle befanden), zwei Feuerhaken, eine Pechpfanne und neun Pechkränze.

Probleme mit dem Löschwasser hatte man zu damaligen Zeit keine, da die drei durch die Ortschaft führenden Bäche (die Kahl, der Waagbach und der Hellenbach) genug Wasser führten. Es gab zwar noch keine Wasserleitung, doch wurden sechs funktionsfähige Pumpbrunnen, als für die Löschwasserentnahme geeignet, aufgeführt.

Anerkennung von höchsten Stelle

Der Eifer, mit dem sich in Schöllkrippen so viele Männer freiwillig zum Feuerwehrdienst drängten, konnte auch an höchster Stelle nicht übersehen werden. So wurde „Im Namen des Königs“ mit Datum 12. September 1872 der Gemeinde mitgeteilt, daß der Regierungspräsident von Unterfranken, Graf von Luxburg, beschlossen habe, der neugegründeten Feuerwehr Schöllkrippen in Anerkennung ihres Strebens und zur Aufmunterung für die Anschaffung von Helmen und Leibgurten für die Steiger den Betrag von 40 Gulden zuzuweisen. Das war für die damalige Zeiten eine bedeutende Summe und sie wird noch erstaunlicher, wenn berücksichtigt wird, daß der Kaufwert eines Guldens etwa 14€ in 2024 entsprach.

Im Jahr 1894 fand eine Inspektion der Freiwilligen Feuerwehr Schöllkrippen statt. Bei 130 Ortsbürgern und 800 Einwohnern hatte die Freiwillige Feuerwehr 46 aktive Feuerwehrmänner. Heute (2025) sind es bei einer Einwohnerzahl von rund 2.535 Einwohnern rund 50 aktive Feuerwehrfrauen und -Männer und zehn Feuerwehranwärter.

Der Inspektionsbericht ergab damals, daß die Ausrüstung gut sei und die Löschwasserversorgung zufriedenstellend wäre. Zur Entnahme des Löschwassers waren drei Staustellen in den Dorfbächen eingerichtet worden.

Über 100 Feuerwehrleute und eine sehr gute Ausrüstung

Ihm Jahre 1898 wurde in einem Besichtigungsbericht das damalige Feuerwehrgerätehaus mit Schlauchtrockenturm als mustergültig bezeichnet. In diesem Bericht fand auch der Sanitätsdienst ein hohes Lob. Es wurden 50 aktive freiwillige Feuerwehrmänner aufgeführt und dazu noch 60 Männer, die der Pflichtfeuerwehr angehörten. Schöllkrippen verfügt also im Jahre 1898 über 110 Feuerwehrleute.

Vierraedrige-Druckspritze.jpgSaug- und Druckspritze der Firma J. Christ. Braun-Nürnberg

Im Mai 1905 wurde eine neue vierrädrige Saug- und Druckspritze von der Firma J. Christ. Braun-Nürnberg gekauft. Sie kostete 1.680 Mark. Das war sehr viel Geld, erklärt sich aber, wenn man sich die Fertigungsmethoden der damaligen Zeit vor Augen hält. Dafür wurde aber auch etwas gutes und langlebiges geschaffen. Die Spritze existiert noch heute. Sie wurde in den neunziger Jahren mit einem großen Zeitaufwand komplett demontiert, entrostet, neu lackiert (nach Orginalvorgaben) und konnte damals noch „im Notfall als Löschfahrzeug eingesetzt werden“, da sie noch voll funktionsfähig ist. Das wurde damals bei einigen Umzügen auch schon eindrucksvoll demonstriert.

Hauptuebung-der-Feuerwehr-Schoellkrippen-am-15.06.1913.jpg

Für die Jahre 1910 bis 1935 sind bedauerlicherweise keinerlei Schriftstücke, Unterlagen oder sonstiges mehr vorhanden, so daß diese Zeit wohl für immer im Dunkeln liegen wird.

1938 - 1970

Neues Gerätehaus längst überfällig

Um das Jahr 1938 herum, beschäftigte sich die Gemeinde intensiv mit dem Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses. Das 40 Jahre zuvor, als mustergültig bezeichnete Gebäude hatte im Laufe der Jahre stark gelitten. Sicher wäre schon vorher etwas an ihm verbessert worden, doch war da zunächst einmal der erste Weltkrieg, der so manches unterbrach und danach die Inflation, die auch die Gemeinden verarmen ließ, so daß keine Mittel für Instandhaltungen oder Ausbesserungen vorhanden waren. Die nachfolgende Wirtschaftskrise hielt bis 1935 an und so litten gemeindliche Einrichtungen unter der Finanznot. Im Jahre 1941 wurde vom Landratsamt Alzenau der Bau eines neuen Gerätehauses angeregt. Am 7. Juli 1942 wurde, nachdem die Gemeinde den Neubau längst beschlossen hatte, von Alzenau aus angeordnet: „Wegen Mangel an Baumaterialien und Arbeitskräften muß die Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses in Schöllkrippen bis nach Kriegsende zurückgestellt werden.“

Das Kriegsende war jedoch ein anderes, als es sich der Landratsbeamte noch im Juli 1942 vorgestellt haben mochte. Zunächst konnte einmal gar nichts geschehen. Jeder hatte mit sich selbst genug zu tun. Dann aber sammelten sich die vormaligen Feuerwehrmänner wieder, soweit sie den Krieg heil überlebt hatten, und bauten auf, was in den letzten Jahren des „Tausendjährigen Reiches“ zerstört wurde. Mit dem Wiederaufbau wurde auch der Gedanke nach einem neuen Gerätehaus laut und er verstummte in der Folgezeit auch nicht mehr.

Im Jahr 1951 sollte das alte Gerätehaus, das gegenüber dem damaligen Postamt (Aschaffenburger Straße 3) stand, erweitert und umgebaut werden. Dieses Vorhaben war jedoch nicht sehr vorteilhaft, und der Errichtung eines zweckmäßigen Schlauch Trockenturms standen die Hochspannungsleitungen im Wege. Dieser Plan wurde also fallen gelassen. Dieses alte Gerätehaus, das nicht mehr viel taugte, wurde abgerissen; die Feuerwehrgeräte wurden in dem Nebengebäude des früheren Amtsgerichtes untergebracht, an dessen Stelle nun das neue Feuerwehrgerätehaus gebaut wurde.

Ehe jedoch mit dem Neubau begonnen werden konnte, mussten Bürgermeister Otto Elsässer I. und Kreisbrandinspektor Valentin Ritter (Alzenau) manche Hindernisse aus dem Weg räumen; gemeinsam mit Landrat Dr. Degen musste vor allem um einen Geländestreifen vom Anwesen der Landespolizeistation gerungen werden, der für den Bauplatz benötigt wurde. Nach Genehmigung eines erhöhten Staatszuschusses konnte im Frühjahr 1960 mit dem Neubau begonnen werden.

Feuerwehrgeraetehaus-am-alten-Standort-Rathaus.jpgDas Feuerwehrgerätehaus am alten Standort gegenüber dem Rathaus. Heute steht an dieser Stelle das Bankgebäude bzw. Ärztehaus

Am 13. Dezember 1960 wurde die Auszahlung des Staatszuschusses in Höhe von 10.000 DM angeordnet. Die Gesamtkosten des Gerätehauses beliefern sich auf rund 65.000 DM. Im Juni 1961 wurde es seiner Bestimmung übergeben.

Gruppenfoto-Jubilaeumsjahr-1960.jpg

 

Endlich ein motorisierten Fahrzeug

Am 22. Dezember 1963 wurde der Wehr das kreiseigene Tanklöschfahrzeug TLF 16 überbegeben. Somit war die Wehr jetzt nicht nur räumlich auf dem neuesten Stand, sondern hatte für die damaligen Verhältnisse auch eine hervorragende Ausrüstung und was sehr wichtig war, man hatte sofort Wasser am Rohr, was bei den großen Waldflächen und den Aussiedlerhöfen den Einsatzkräften zum Vorteil gereichte. Durch seinen unverwechselbaren Sound hörte man das TLF 16 schon von weitem kommen, und im Laufe der Jahre konnte so mancher Sachwert und auch manches Menschenleben geschützt und gerettet werden.

Alte-und-neue-gemeindeeigene-Loeschgeraete.jpg

In den folgenden Jahren wurde großer Wert auf die Ausbildung der Mannschaft gelegt. Man Beteiligte sich rege an den Leistungprüfungen und es nahmen etliche Kameraden an Atemschutzgeräteträgerlehrgängen und Maschinistenlehrgängen teil.

Im Frühjahr 1968 hat die Gemeinde günstig ein Fahrzeug erwerben können, dass von einigen Wehrmännern umgebaut und um lackiert wurde und der Wehr dann als hochwertiges Löschfahrzeug zur Verfügung stand. Es handelte sich hierbei um einen Kastenwagen der Marke Opel Blitz. Die „MALA“, wie sie liebevoll genannt wurde, versah ihren Dienst bis zum Jahr 1977.

TLF-16-des-Landkreises-und-Loeschfahrzeug-der-Marktgemeinde.jpg

1970 - 1994

100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Schöllkrippen

Im Jubiläumsjahr 1970 zählte die Wehr über 40 aktive Feuerwehrmänner und sowohl die Ausbildung als auch die Ausrüstung konnte sich sehen lassen. Durch die Tatsache, dass das in Schöllkrippen stationierte Tanklöschfahrzeug damals das einzige im Umkreis von 10 km war, wurde die Wehr zu vielen Einsätzen im überörtlichen Bereich gerufen. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, da man im Rahmen der nachbarschaftlichen Löschhilfe und inzwischen Spezialfahrzeugen immer wieder die Kameraden aus den umliegenden Gemeinden unterstützen kann.

Gründung der Jugendfeuerwehr

Unter dem damaligen Kommandanten Robert Grünewald wurde die Idee der Gründung einer Jugendgruppe geboren. Im Jahr 1974 war es dann soweit. Die erste Jugendgruppe wurde aus der Taufe gehoben und die neun Jugendlichen wurden von dem Jugendwort Wolfgang Füllgrabe ausgebildet. Im September 1974 konnte diese Gruppe dann erfolgreich die Jugendleistungsprüfung absolvieren. Seit dieser Zeit waren immer wieder Jungen und seit seit Ende der 1990er Jahren auch Mädchen bereit, sich in den Dienst am nächsten zu stellen. Leider sind nicht alle der Wehr treu geblieben jedoch sind einige der Jungen von damals in der Zwischenzeit in führenden Positionen der Feuerwehr in Schöllkrippen, dem Landkreis und des Feuerwehrvereins hinein gewachsen.

Der nächste Fortschritt im Jahr 1979 – ein neues LF 8

lf8.jpgLF8

Nachdem das alte Löschfahrzeug LF 8/OPEL Blitz den immer höher werdenden Ansprüchen nicht mehr gerecht wurde und zudem das Fahrzeug aufgrund technischer Mängel die Fahrzeugüberprüfung durch den technischen Überwachungsverein (TÜV) nicht mehr schaffte, musste ein Ersatzfahrzeug beschafft werden. Man entschied sich für ein Löschgruppenfahrzeug LF 8 der Firma Magirus. Das Fahrzeug wurde neben der Ausrüstung für die Löschgruppe, auch mit einem Spreitzgerät und einer Rettungschere ausgestattet, so dass man auch bei Verkehrsunfällen schnelle Hilfe leisten konnte. Zu dieser Zeit war nämlich kein solches Gerät im näheren Umkreis, so dass bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen wertvolle Zeit verging, bis die Verunfallten befreit werden konnten. Im Rahmen des Florianstages 1979 wurde das Fahrzeug gesegnet und an die Feuerwehr Schöllkrippen übergeben.

In den Folgejahren musste die Wehr mit diesem Fahrzeug zu etlichen Einsätzen fahren, bei den Personen in ihrem Wrack eingeklemmt waren und auch in einigen Fällen nur noch tot geborgen werden konnten.

Wieder ein neues Gerätehaus

Im Zuge der Ortskernsanierung musste das Feuerwehrgerätehaus am Marktplatz abgerissen werden. Die Marktgemeinde hatte als Ersatz das Anwesend des ehemaligen Unternehmens Daumen aufgekauft. Die dort vorhandene Fahrzeughalle entsprach jedoch nicht den entsprechenden Vorschriften, so dass Umbaumaßnahmen notwendig waren und ein Schulungsraum sowie Nebenräume (Schlauchwaschanlage, Geräteraum, Lagerraum und Atemschutzpflegeraum) komplett neu errichtet werden. Während der Bauphase war die Feuerwehr im Büro des Fuhrunternehmens untergebracht (heute hat die BRK Bereitschaft Schöllkrippen ihren Platz dort beziehungsweise ist ein großer Teil die Rettungswache des BRK Kreisverandes Aschaffenburg).

Wie schon bei der Einweihung des LF 8 fand die Übergabe der neuen Räumlichkeiten anlässlich eines Florianstages statt und zwar am 5. Mai 1991. Stolz konnten die Schöllkrippener Wehrmänner ihr neues Domizil ins Besitz nehmen. Sie hatten aber auch tatkräftig an diesem Bau mitgewirkt. Von den ursprünglichen, geplanten Gesamtkosten in Höhe von 1.300.000 DM, konnte durch die Eigenleistung ein Betrag von 200.000 DM eingespart werden. So wurden die kompletten Elektroinstallationsarbeiten, die Pflasterung des Innenhofes, das anbringen der Holzdecke im Schulungsraum, der Einbau von Spinden, Schlauchwaschanlage und Regalen, der Einbau der Teeküche und noch vieles mehr von den Feuerwehrmännern übernommen.

fuhrpark-alt.jpgDas zum Feuerwehrhaus umgebaute Gebäude in der Aschaffenburger Straße 68, mit dem (v.l.n.r.) LF8, LF16/12, TLF16, MZF

Man war nun nicht mehr so beengt wie im alten Gerätehaus. Dort hatte man keinerlei Platz, die Einsatzkleidung ordentlich zu lagern; man konnte nur mit geöffneten Toren um die Fahrzeuge gehen, da die Halle zu kurz war.

Neues Gerätehaus – „jetzt muss ein neues Fahrzeug her“

Nachdem der Bau des Gerätehauses abgeschlossen war, machten sich die Führungskräfte der Wehr Gedanken darüber, dass in absehbarer Zeit ein entsprechende Ersatz für das Tanklöschfahrzeug TLF 16 gekauft werden musste. In den letzten Jahren häuften sich nun doch die Reparaturen an wichtigen Teil wie Getriebe und Bremsanlage. Aufgrund des hohen Alters war es auch immer schwieriger, die passenden Ersatzteile zu bekommen, so dass das Fahrzeug im Falle eines Defektes einige Tage in der Werkstatt bleiben musste und der Brandschutz nur noch bedingt gewährleistet war.

Immer neue Baugebiete und auch Industrie- und Handwerksbetriebe forderten hier neue und bessere Technik für die Sicherstellung des Feuerschutzes. Als Ersatz war eigentlich wieder ein TLF 16/25 ins Auge gefasst worden; im Rahmen der Fahrzeugtypenreduzierung fiel das Fahrzeug mit der Staffel Besatzung aus den Förderrichtlinien, und es hätte damals ein TLF 16/25 mit Truppbesatzung gekauft werden müssen, um eine für die Gemeinde unverzichtbare Bezuschussung zu bekommen. Mit diesem Modell konnten sich die Verantwortlichen der Feuerwehr nicht so recht anfreunden und so schwenkte man um auf ein Löschgruppenfahrzeug LF 16/12, das zwar einen kleineren Wasserbehälter hatte, aber Platz für eine komplette Gruppe und zusätzlich noch technisches Gerät für Hilfeleistungen auch größeren Umfangs. Durch die finanzielle Not des Marktes Schöllkrippen verzögerte sich die Anschaffung jedoch einige Zeit.

1991 schaffte die Feuerwehr Markt Schöllkrippen aus Eigenmitteln einen Ford Transporter an, der zum Mehrzweckfahrzeug (MZF) umgebaut wurde, um die Mannschaft zu Einsatzstellen zu transportieren und dort für die Einsatzleitung zur Verfügung zu stehen.

1994 - heute

Am 24. November 1994 konnte eine Abordnung der Feuerwehr im Fahrzeugwerk der Firma Iveco in Weisweil das Fahrzeug abholen. Mit diesem Fahrzeug war die Feuerwehr Markt Schöllkrippen für die Zukunft gerüstet. Es verfügte über einen Löschwasserbehälter von 1600 Liter. Weiterhin war ein Spreitzgerät sowie eine Rettungsschere (beide auch geeignet für Verkehrsunfälle mit Lastkraftwagen) an Bord, ein Sprungretter, Hebekissen, eine 4-teilige Steckleiter und eine 3-teilige Schiebeleiter, ein Notstromaggregat, Beleuchtungsgeräte und eine große Anzahl von B – und C – Schläuchen sowie weiteres Gerät zur Brandbekämpfung und zur technischen Hilfeleistung gehörten zur Ausstattung. Im Rahmen des 125-jährigen Gründungfestes wurde dieses Fahrzeug gesegnet und der Freiwilligen Feuerwehr Schöllkrippen übergeben.

Umstellung des Fahrzeugkonzepts

1994 wurde das erste LF 16/12 in Dienst gestellt, das vorhandene TLF wurde 1995 durch ein neueres gebrauchtes Modell ersetzt, wenige Jahr später erfolgte ein neuer Ersatz durch das bislang bei der Feuerwehr Waldaschaff stationierte TLF 24/50.

2002 musste schließlich das vorhandene LF 8 einem Versorgungs-LKW weichen, der für die zunehmende Anzahl an THL-Einsätzen notwendiger erschien.

2006 wurde das bisherige MZF ersetzt, das neue Modell ist speziell auf die Verwendung als Einsatzleitung ausgelegt und verfügt über die entsprechende Ausstattung hinsichtlich EDV und Kommunikationsmitteln.

Sonderfahrzeuge und aktueller Fahrzeugbestand

Anfang der 2000er Jahre wurde zwischen den Gemeinden, die dem KBM-Bezirk 3-3 angehören, eine „Zweckvereinbarung Fahrzeugbeschaffung“ geschlossen. Dies erlaubte, die anzuschaffenden Feuerwehrfahrzeuge der beteiligten Gemeinde aufeinander abzustimmen und auch Sonderfahrzeuge ins Konzept mit einzubeziehen. So wurde 2009 eine Drehleiter angeschafft und in Schöllkrippen stationiert, das vorhandene TLF musste dafür weichen und wurde wieder in Waldaschaff eingesetzt.

Ab 2019 wurde der Fahrzeugbestand der Feuerwehr Markt Schöllkrippen nach und nach erneuert:

2019 wurde eine neue Drehleiter angeschafft, da die Revision der alten Drehleiter nicht wirtschaftlich war. 2020 wurde der Versorgungs-LKW durch ein neues Modell mit höher Zuladung ersetzt. 2021 folgte ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20 (HLF 20) als Ersatzbeschaffung für das bisherige LF 16/12.

Weiterhin befinden sich im Fahrzeugbestand ein Gerätewagen Logistik (Unimog) des Landkreises, das insbesondere für Waldbrandeinsätze Verwendung finden soll, außerdem ein Flachwasserschubboot des Landkreises für Hochwasserlagen und Wasserrettungen aus Seen und Teichen im Oberen Kahlgrund.

Ein aus Geldmitteln des Feuerwehrvereins beschaffter Mannschaftstransportwagen (MTW) rundet den Fahrzeugbestand der Feuerwehr Markt Schöllkrippen ab.

2024_MZF_1zu1.jpgMZF  2024_DLAK_1zu1.jpgDLK 23/12  2024_HLF20_1zu1.jpgHLF20

2024_V-LKW_1zu1.jpgV-LKW   2024_GW-L1_1zu1.jpgGW-N UNIMOG   2024_MTW_1zu1.jpgMTW

Start der Kinderfeuerwehr

Im Jahr 2011 wurde in Schöllkrippen die Kinderfeuerwehr gegründet. Bis zu diesem Zeitpunkt war es für Jugendliche erst ab einem Alter von 12 Jahren möglich, der Feuerwehr beizutreten und sich auf den Aktiven Dienst vorzubereiten. Nun werden schon Kinder ab dem Grundschulalter angesprochen und können sich spielerisch auf die Aufgaben der Feuerwehr vorbereiten. Die ersten Mitglieder der Kinderfeuerwehr sind zum Zeitpunkt des 150jährigen Jubiläums schon längst in die Einsatzabteilung gewandert und leisten voller Elan ihren Dienst.

Gründung der Frist Responder Gruppe

Am 1. Januar 2018 wurde die First Responder Gruppe der Feuerwehr Markt Schöllkrippen offiziell ins Leben gerufen. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Einheit aus 15 engagierten Feuerwehrfrauen und -männern, die sich bereit erklärten, zusätzlich zum normalen Feuerwehrdienst diese wichtige Aufgabe zu übernehmen.

firstresponder2.jpgDie First Responder bei ihrem fünfjährigen Bestehen.

Das aktuelle Feuerwehrhaus

Mit dem Umzug in das aktuelle Feuerwehrhaus 1991 waren die Ausbau- und Umbaumaßnahmen noch nicht abgeschlossen. So wurde vor rund 20 Jahren eine Abschnittsführungsstelle (AFS) für den Kreisbrandmeister-Bezirk 3-3 eingerichtet, von der aus bei Flächenlagen die Einsätze der zugehörigen Feuerwehren koordiniert werden können.

2012/13 wurde eine Lagerhalle zu einem weiteren Stellplatz umgebaut. Dort stand zunächst der Unimog des Landkreises, aktuell ist hier der Versorgungs-LKW mit Rollwägen, welche die Beladung des V-LKW ergänzen, untergebracht.

2024 wurde im Bereich hinter dem Feuerwehrhaus eine 600 Quadratmeter große Kalthalle errichtet, die zur Hälfte als Lagerhalle für den Katastrophenschutz des Landkreises genutzt wird und zur Hälfte als Lager- und Fahrzeughalle für die Feuerwehr Markt Schöllkrippen.

Weitere kleinere Renovierungs- und Umbaumaßnahmen am bestehenden Gebäude sind für den Sommer 2025 geplant.


Die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Markt Schöllkrippen

Kommandanten

1870 - 1890 Christian Naumann
1890 - 1929 Johann Adam Ostheimer
(zugleich Bezirksfeuerwehrvertreter)
1929 - 1930 Otto Fleckenstein
1930 - 1946 Otto Elsässer
1946 - 1948 Albin Pfaff
1948 - 1955 Otto Elsässer
(der spätere Bürgermeister)
1955 - 1970 Willi Marek
(zugleich Kreisbrandmeister und später stellv. Kreisbrandinspektor, am 15.02.1970 zum Ehrenkommandanten ernannt)
1970 - 1986 Robert Grünewald
(am 08.07.1995 zum Ehrenkommandanten ernannt)
1986 - 1993 Ottmar Fleckenstein
(am 08.07.1995 zum Ehrenkommandanten ernannt)
1993 - 2011 Norbert Ries
(zugleich Kreisbrandmeister für den Bezirk 3/3)
2011 - heute Jörg Klingmann
(zugleich Kreisbrandmeister Technik und später für den Bezirk 3/3)

 

Stellvertretende Kommandanten

? - 1949 Otto Pistner
1949 - 1955 Otto Büttner
1955 - 1965 Heinrich Amrhein
1965 - 1980 Hans Wirthmann
1980 - 1986 Ottmar Fleckenstein
1986 - 1993 Norbert Ries
1993 - 1999 Hans-Peter Albrecht
1999 - 2011

Georg Thoma
(Zugleich Kreisbrandmeister Jugend und später Kreisbrandinspektor für den Bezirk 3)

2011 - 2017 Florian Eckerth
2017 - heute Christian Kaltwasser

Vorstände des Feuerwehrvereins

1984 - 1986 1. Vorsitzender Robert Grünewald
2. Vorsitzender Wolfgang Füllgrabe
1986 - 1993 1. Vorsitzender Norbert Steigerwald
2. Vorsitzender Jürgen Büttner
1993 - 1999 1. Vorsitzender Jürgen Büttner
2. Vorsitzender Wolfgang Füllgrabe
1999 - 2001 1. Vorsitzender Jürgen Büttner
2. Vorsitzender Gerhard Jung
2001 - 2005

1. Vorsitzender Wolfgang Füllgrabe
2. Vorsitzender Klaus Albrecht

2005 - 2011

1. Vorsitzender Wolfgang Füllgrabe
2. Vorsitzender Rainer Jung

2011 - 2015

1. Vorsitzender Klaus Albrecht
2. Vorsitzender Peter Glaser

2015 - 2023 1. Vorsitzender Andreas Hausotter
2. Vorsitzender Peter Glaser
2023 - heute 1. Vorsitzender Peter Glaser
2. Vorsitzende Sabrina Neumann-Grunow