Notruf 112 – Ihre Verbindung zu schneller Hilfe
Der Notruf 112 ist die zentrale Notrufnummer für Feuerwehr und Rettungsdienst in Deutschland und ganz Europa. Im Freistaat Bayern, und damit auch im Landkreis Aschaffenburg, wird der Notruf direkt an die Integrierte Leitstelle (ILS) Bayerischer Untermain weitergeleitet. Hier arbeiten speziell geschulte Disponenten, die rund um die Uhr erreichbar sind und alle notwendigen Maßnahmen einleiten, um schnelle Hilfe zu gewährleisten.
So funktioniert der Ablauf nach einem Notruf
Entgegennahme des Notrufs
Sobald Sie die 112 wählen, werden Sie mit der Integrierten Leitstelle verbunden. Ein Disponent nimmt Ihren Anruf entgegen und stellt gezielte Fragen, um die Situation schnell zu erfassen.
Abfrage der fünf W-Fragen
Um eine optimale Koordination der Einsatzkräfte zu ermöglichen, wird der Disponent Sie bitten, die folgenden Informationen bereitzustellen:
- Wo ist der Notfall?
- Was ist passiert?
- Wie viele Betroffene gibt es?
- Welche Verletzungen oder Gefahren bestehen?
- Warten auf Rückfragen!
Alarmierung der Einsatzkräfte
Basierend auf den Angaben werden die zuständigen Einsatzmittel wie Rettungsdienste, Feuerwehren oder andere Hilfsorganisationen alarmiert. Die Leitstelle koordiniert den gesamten Einsatz und bleibt bei Bedarf mit Ihnen in Kontakt, bis Hilfe eintrifft.
Einsatzbegleitung
Während des Einsatzes überwacht die Leitstelle den Verlauf und unterstützt die Einsatzkräfte vor Ort mit weiteren Informationen oder Ressourcen.
Notruf 112 und Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116117 – Wann wähle ich welche Nummer?
Die richtige Wahl der Notrufnummer kann Leben retten und hilft, die medizinischen Ressourcen effizient einzusetzen. Hier erfahren Sie, wann Sie die 112 wählen sollten und wann der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116117 die richtige Anlaufstelle ist.
Wann sollten Sie die 112 wählen?
Die 112 ist für akute, möglicherweise lebensbedrohliche Notfälle reserviert. Wählen Sie diese Nummer, wenn:
- Bewusstlosigkeit oder Ohnmacht vorliegt.
- Symptome eines Herzinfarkts auftreten (starke Brustschmerzen, Atemnot, kalter Schweiß).
- Anzeichen eines Schlaganfalls erkennbar sind (z. B. Sprachstörungen, Lähmungen).
- Jemand unter akuter Atemnot leidet (z. B. Asthmaanfall).
- Ein schwerer Unfall mit schweren Verletzungen oder hohem Blutverlust passiert ist.
- Eine Person einen allergischen Schock (Anaphylaxie) erleidet.
- Es zu schweren Verbrennungen, Vergiftungen oder Stromunfällen kommt.
- Gefahr durch Brände, Explosionen oder andere lebensbedrohliche Situationen besteht.
In diesen Fällen zählt jede Minute! Der Rettungsdienst wird umgehend alarmiert und leitet lebensrettende Maßnahmen ein.
Wann sollten Sie die 116117 wählen?
Die 116117, der ärztliche Bereitschaftsdienst, ist die richtige Wahl bei dringenden, aber nicht lebensbedrohlichen Beschwerden, die außerhalb der regulären Sprechzeiten eines Hausarztes auftreten. Beispiele hierfür sind:
- Starke Erkältung mit Fieber über 39 °C.
- Anhaltender Brechdurchfall, der zu Dehydrierung führen könnte.
- Akute Beschwerden wie starke Hals-, Ohrenschmerzen oder Rückenschmerzen (z. B. Hexenschuss).
- Infektionen wie Harnwegsinfekte oder grippale Infekte mit Schmerzen.
- Migräne oder akute Bauchschmerzen ohne Lebensgefahr.
Der ärztliche Bereitschaftsdienst bietet telefonische Beratung, vermittelt bei Bedarf an eine Bereitschaftspraxis oder organisiert einen Hausbesuch durch einen Arzt.
Warum ist die Unterscheidung wichtig?
Die Trennung zwischen Notruf 112 und dem ärztlichen Bereitschaftsdienst hilft Lebensrettende Ressourcen wie Rettungswagen und Notärzte für echte Notfälle freizuhalten, Überlastungen von Notaufnahmen zu vermeiden und Patienten mit weniger dringenden Beschwerden angemessen zu versorgen.
Bitte beachten Sie: Wenn Sie unsicher sind, ob es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall handelt, wählen Sie immer die 112 – im Zweifel lieber einmal zu viel als einmal zu wenig!
Missbrauch des Notrufs – Kein Kavaliersdelikt
Der Notruf 112 ist ausschließlich für echte Notfälle gedacht. Ein Missbrauch – sei es durch absichtliche Fehlanrufe oder Scherzanrufe – kann schwerwiegende Folgen haben:
Es blockiert wichtige Leitungen und verzögert lebensrettende Maßnahmen.
Der Missbrauch des Notrufs stellt eine Straftat dar (§ 145 StGB) und kann mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen geahndet werden.
Bitte nutzen Sie den Notruf verantwortungsvoll. Denken Sie daran: Jede Sekunde zählt, wenn es um Menschenleben geht!
Notruf-Apps wie NORA – Barrierefreie Hilfe für alle
Neben dem klassischen Telefonanruf bietet die App NORA eine digitale Alternative zum Absetzen eines Notrufs. Diese App ist besonders hilfreich für Menschen mit Hör- oder Sprachbehinderungen und ermöglicht es, über wenige Klicks einen Notruf mit allen relevanten Informationen abzusetzen. Die App ist in ganz Deutschland nutzbar und verbindet Sie direkt mit der zuständigen Leitstelle.
Links zu den jeweiligen Appstores, oder einfach mit dem Smartphone den jeweiligen QR-Code Scannen:
EXTERNER LINK ZUM Google PlayStore
EXTERNER LINK ZUM Apple AppStore
Wichtige Hinweise zum richtigen Umgang mit den Notrufnummern
Der Notruf funktioniert europaweit kostenlos – auch ohne Guthaben auf dem Handy. Eine eingelegte SIM-Karte ist jedoch erforderlich.
Bleiben Sie ruhig und beantworten Sie alle Fragen des Disponenten so genau wie möglich.
Nutzen Sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116117 für nicht lebensbedrohliche Beschwerden außerhalb der regulären Arztsprechzeiten.
Helfen Sie uns, Leben zu retten – nutzen Sie den Notruf 112 nur in echten Notsituationen! Sensibilisieren Sie sich und Ihre Familie für den richtigen Umgang mit den Notrufnummern – so tragen Sie dazu bei, dass im Ernstfall schnelle Hilfe gewährleistet ist!