Stromausfall – Wichtige Informationen und das Notfallkonzept der Feuerwehren im Landkreis Aschaffenburg und für den Markt Schöllkrippen
In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Stromausfällen unterschiedlichster Dauer. Experten warnen, dass solche Ereignisse in Zukunft zunehmen könnten. Um in solchen Situationen die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, haben die Feuerwehren des Landkreises Aschaffenburg ein umfassendes Notfallkonzept entwickelt. Ein zentraler Bestandteil dieses Konzepts ist das sogenannte *Leuchtturmkonzept*, das in diesem Artikel näher erläutert wird.
Herausforderungen bei Stromausfällen
Ein Stromausfall kann weitreichende Folgen haben: Nach einiger Zeit funktionieren weder Festnetztelefone noch Mobiltelefone, sodass Notrufe über die bekannten Nummern 110 (Polizei) und 112 (Feuerwehr und Rettungsdienst) nicht mehr abgesetzt werden können. Auch andere wichtige Infrastrukturen wie Licht, Einkaufsmöglichkeiten, Trinkwasserversorgung, Kühlung oder Heizung fallen aus. Hier setzt das Notfallkonzept der Feuerwehr an, um die Bevölkerung in solchen Krisensituationen zu unterstützen.
Das Notfallkonzept der Feuerwehr
Bei einem Stromausfall, der länger als 10 Minuten andauert, wird die Feuerwehr des jeweils betroffenen Ortes alarmiert. Die Einsatzkräfte besetzen dann das Feuerwehrhaus und stehen den Bürgerinnen und Bürgern als Ansprechpartner für Notlagen zur Verfügung. Die Feuerwehrhäuser in des Marktes Schöllkrippen sind mit Notstromaggregaten ausgestattet. Dadurch bleibt dort die Stromversorgung erhalten, und die Feuerwehr kann weiterhin Kontakt zur Leitstelle halten, um Einsätze zu koordinieren bzw. Hilfe anzufordern.
Sollte ein Stromausfall eintreten und Sie Hilfe benötigen – sei es bei einem medizinischen Notfall, einem Brand oder einem Unfall –, begeben Sie sich bitte direkt zum Feuerwehrhaus Ihres Wohnortes. Dort finden Sie Feuerwehrkräfte, die Ihnen weiterhelfen können.
Standorte der Gerätehäuser:
- Schöllkrippen: Aschaffenburger Straße 68 [AUF KARTE ANZEIGEN - LINK ZU KREISKARTE-AB.DE]
- Schneppenbach: Kirchpfad 2, OT Schneppenbach [AUF KARTE ANZEIGEN - LINK ZU KREISKARTE-AB.DE]
- Hofstädten: Blinder Grund, OT Hofstädten [AUF KARTE ANZEIGEN - LINK ZU KREISKARTE-AB.DE]
An diesen Standorten können Sie:
- Einen Notruf über die Feuerwehr absetzen.
- Informationen und Unterstützung erhalten.
- Sich über die aktuelle Lage informieren.
Das Leuchtturmkonzept der Feuerwehren im Landkreis Aschaffenburg
Ein zentraler Baustein des Notfallkonzepts ist das Leuchtturmkonzept. Dabei dienen die Feuerwehrhäuser und weitere von den Kommunen festgelegte Standorte als sogenannte „Leuchttürme“. Diese Einrichtungen sind mit Notstromaggregaten ausgestattet und bleiben somit auch während eines Stromausfalls funktionsfähig.
Funktion und Bedeutung der Leuchttürme
- Notrufmöglichkeit: Bürgerinnen und Bürger können hier Notrufe absetzen, da Mobilfunknetze oder Festnetztelefone häufig ausfallen.
- Informationszentrale: Sie bieten aktuelle Informationen zur Lage und koordinieren Hilfsmaßnahmen.
- Anlaufstelle für Notfälle: Bei medizinischen Notfällen, Bränden oder anderen Gefahrenlagen können Betroffene hier Hilfe erhalten.
Die Leuchttürme sind so verteilt, dass sie im Dunkeln gut sichtbar und zu Fuß erreichbar sind. In Orten ohne Feuerwehrhaus übernehmen Feuerwehrfahrzeuge diese Funktion, indem sie mit eingeschaltetem Blaulicht an markanten Stellen präsent sind.
Übungen und Vorbereitung
Um die Funktionstüchtigkeit des Konzepts sicherzustellen, werden regelmäßige Übungen durchgeführt. So hat eine landkreisweite Übung im November 2024 gezeigt, dass sowohl die Notstromaggregate als auch die analoge und digitale Funkkommunikation zuverlässig arbeiten. Rund 600 Feuerwehrkräfte waren daran beteiligt.
Eigenvorsorge im Katastrophenfall
Neben den Maßnahmen der Feuerwehr ist auch die Eigenvorsorge entscheidend, um gut durch einen Stromausfall oder eine andere Notsituation zu kommen. Mit einer guten Vorbereitung können Sie sich und Ihre Familie bestmöglich schützen. Wir empfehlen folgende Maßnahmen:
- Notvorräte anlegen: Halten Sie ausreichend Lebensmittel und Trinkwasser für mindestens 10 Tage bereit. Achten Sie auf haltbare Produkte wie Konserven oder Trockenfrüchte. Planen Sie mindestens 2 Liter Trinkwasser pro Person und Tag ein.
- Notfallausrüstung vorbereiten: Eine Notfallausrüstung kann Ihnen in einer Krise wertvolle Dienste leisten. Dazu gehören Taschenlampen mit Ersatzbatterien, Kerzen und Streichhölzer, ein batteriebetriebenes oder Kurbelradio, Powerbanks, Erste-Hilfe-Set usw.
- Heizmöglichkeiten bei Kälte sicherstellen: Denken Sie an alternative Heizmöglichkeiten wie einen gut belüfteten Kamin oder Holzofen (auf keinen Fall einen Grill in der Wohnung betreiben! Lebensgefahr!). Decken und Schlafsäcke helfen ebenfalls, Wärme zu speichern.
- Kommunikation planen: Informieren Sie sich über die Standorte der Feuerwehrhäuser bzw. Leuchttürme, um im Notfall schnell Hilfe zu finden.
- Spezielle Bedürfnisse beachten: Denken Sie an besondere Anforderungen Ihrer Familie wie Medikamente oder Babynahrung.
Ihre Mithilfe zählt!
In Krisensituationen wie einem Stromausfall ist gegenseitige Unterstützung besonders wichtig. Helfen Sie älteren oder eingeschränkten Mitmenschen in Ihrer Nachbarschaft, die möglicherweise nicht in der Lage sind, eigenständig das Feuerwehrhaus oder einen Leuchtturm aufzusuchen.
Mit dem umfassenden Leuchtturmkonzepts sorgen die Feuerwehren des Landkreises Aschaffenburg dafür, dass auch in schwierigen Zeiten Hilfe geleistet werden kann.
Ihre Freiwillige Feuerwehr ist jederzeit für Sie da – auch bei Dunkelheit!
Für Tipps zur Eigenvorsorge und weitere Hinweise besuchen Sie gerne die Webseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK): www.bbk.bund.de